

Nicht nur die zeitliche Ergänzung macht die beiden Archive so interessant, sondern auch die individuelle Bildsprache der beiden Fotografen. Während Lengwenings virtuos die Schönheit des Alltags und menschliche Interaktion einfing, zeichnet sich bei Brass' ein unverkennbares Faible für Kunst, Mode und Skurriles ab. Motivische Überschneidungen gibt es in den Bereichen Events, Sport und Stadtentwicklung – eben dort, wo die Presse besonders aktiv war. Wer in Krefeld geboren oder mit der Stadt verwachsen ist, wird auf den Bildern viel Vertrautes finden – manch einer hat auch schon sich selbst, Mutter, Vater oder einen alten Schwarm wiederentdeckt. Denn Brass und Lengwenings haben über die Jahre zigtausende Menschen vor der Linse gehabt. „Mit diesen Bildern tragen wir die Verantwortung über einen richtigen Schatz, das ist etwas ganz Besonderes, und jeder von uns hat in der bisherigen Arbeit mit den Fotos schon diverse Aha-Momente erlebt. Wenn jemand sich selbst als Kind oder eine nahestehende Person auf den Bildern wiederfindet, ist das etwas ganz Besonderes“, sind sich die drei Archivare einig.